Schritt für Schritt zu grüner Wärme

Unser Transformationsprozess

2015: Die Weichen sind gestellt

Zu den sieben Großkesseln und fünf Blockheizkraftwerken in Kraft-Wärme-Kopplung kommt die neue Power-To-Heat-Anlage. Zudem wird ein früherer Heizöltank zu einem Wärmespeicher umgebaut – es ist der größte seiner Art in Berlin. Mit Power-to-Heat wird überschüssiger Ökostrom, der sonst abgeregelt werden müsste, zur Erzeugung umweltschonender Fernwärme genutzt. Diese wird anschließend ins Netz gespeist – oder gespeichert und später genutzt. So geht weder Energie noch Wärme verloren.

2017-19: „Urbane Wärmewende“ am FHW erforscht

Das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung untersucht im Projekt „Urbane Wärmewende“ – gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung –  zentrale Aspekte einer klimaneutralen Wärmeversorgung und analysiert dafür drei „Reallabore“ in Berlin. Eins davon ist Nord-Neukölln mit dem FHW. Es werden Alternativen zu Kohle, Öl und Erdgas untersucht und Potenziale in gewerblicher Abwärme, Abwasserwärme, Flusswasserwärme und Geothermie identifiziert. 

2019: Digitale Zähler gegen Wärmeverluste

InGrid, die intelligente Steuerung unseres Wärmesystems, macht unsere Wärme smarter. Sämtliche Fernwärmeübergabestationen werden mit digitalen Zählern ausgestattet, die den Verbrauch der Kunden kontinuierlich messen. So können die Erzeugung an den Bedarf angepasst und Wärmeverluste verringert werden. Zeitweise konnte die Temperatur des Heizwassers somit um bis zu 4 Grad abgesenkt werden. Die Digitalisierung des Wärmenetzes leistet einen wichtigen Beitrag zur Wärmewende.

2020: „Strategie 2025“ wird beschlossen

Noch zehn Jahre bis zum Ausstieg aus der Steinkohle? Wir bieten weniger: Ab 2025 wird bei FHW keine Steinkohle mehr in die Kessel kommen. 25 000 Tonnen CO₂ sollen auf diese Art jährlich eingespart werden – und bis dahin 75 Prozent der erzeugten Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplung-Anlagen und erneuerbaren Energien stammen. Die „Strategie 2025“ ist beschlossene Sache und Wegweiser für unsere Zukunft.

2021: FHW wird zum Reallabor für Großwärmepumpen

Das FHW ist einer von fünf Standorten im „Reallabor Großwärmepumpen“ des AGFW, unterstützt vom Bundeswirtschaftsministerium. Bis 2026 werden hier Potential und Praxis der Wärmepumpen erforscht. An allen Blockheizkraftwerken wird die neue Großwärmepumpe ab 2022 die Abwärme (Ladeluftkühlung) nutzen, um den Gesamtwirkungsgrad noch einmal zu erhöhen. So wird Abwärme, die sonst verloren gehen würde, als Fernwärme genutzt.

2022: Berlins größtes Blockheizkraftwerk entsteht

Richtfest am Weigandufer: Mit einer Leistung von zehn Megawatt elektrisch und zehn Megawatt thermisch wird das neue hocheffiziente Blockheizkraftwerk das größte seiner Art in Berlin. Die Kombination mit der 1,3-Megawatt-Großwärmepumpe steigert den Wirkungsgrad noch zusätzlich und bringt den Brennstoffausnutzungsgrad der Anlage auf bis zu 98 Prozent. Perspektivisch kann das neue BHKW auch mit Wasserstoffbeimischung betrieben werden. Desweiteren wurde auf dem Gelände der FHW Neukölln eine Gasdruckregelstation gebaut und in Betrieb genommen – sowie mit dem Bau eines Umspannwerkes für das neue Blockheizkraftwerk begonnen, um den produzierten Strom in das Berliner Stromnetz einspeisen zu können.

2023-24: Teilausstieg aus der Steinkohle

Im ersten Halbjahr 2023 kommen angesichts der Energiekrise alle Vorhaben der nächsten Jahre für die klimaneutrale Transformation auf den Prüfstand. Unser Umspannwerk wird auf dem Gelände von FHW Neukölln fertiggestellt. Bereits im Frühjahr erfolgt der Einbau des Transformators. Ab Ende 2023 wird das neue Blockheizkraftwerk 10.000 Haushalte mit Strom und 4000 Haushalte mit Wärme versorgen. Wir erreichen einen Teilausstieg aus der Steinkohle-Nutzung und gehen mit unserem Vorhaben, industrielle Abwärme in unser Fernwärmesystem einzuspeisen, große Schritte voran. Auch am Thema Wasserstoff, an dem wir gemeinsam mit der Firma Zeppelin Power Systems arbeiten, bleiben wir dran.

2025: Steinkohleausstieg

Der Steinkohleausstieg ist vollbracht: Unsere CO₂-Emissionen sind ab jetzt um 25.000 Tonnen pro Jahr niedriger. Der Primärenergiefaktor unserer Fernwärme (der Indikator für Effizienz und Erneuerbare Energien) sinkt auf unter 0,5.

Bis 2030: Die Transformation geht weiter!

In den kommenden Jahren bauen wir die Erzeugung regenerativer Wärme kontinuierlich aus, so dass wir diese mit technischen Weiterentwicklungen immer effizienter einsetzen können – von Wärmepumpenkombinationen über die Tiefengeothermie bis zum Wasserstoffeinsatz und neuen Technologien, die wir heute noch gar nicht kennen. Bis 2030 liegt unser Anteil der Wärme aus erneuerbaren ​Energien und aus der Kraft-Wärme-Kopplung bei 80 Prozent.​ Bis 2045 ist die Neuköllner Kiezwärme klimaneutral.

Zahlen und Fakten zu unserer Transformation

Geplanter Ausstieg aus der Steinkohle

2025

Investition für den Kohleausstieg in Millionen

70

Geplante CO2-Ersparnis pro Jahr in Tonnen

25.000

Klimaneutrale Kiezwärme

2045